In 7 einfachen Schritten zum performanten Nachhaltigkeitsteam
12/06/2024Emissionsrechner: How-to und 8 Grรผnde, warum Unternehmen ihn brauchen
26/06/2024In 7 einfachen Schritten zum performanten Nachhaltigkeitsteam
12/06/2024Emissionsrechner: How-to und 8 Grรผnde, warum Unternehmen ihn brauchen
26/06/2024Umweltauswirkungen verstehen, Nachhaltigkeitsziele erreichen, langfristigen Erfolg sicherstellen! Die Treibhausgasbilanz ist im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements ein wirksames Instrument: Hilft sie doch dabei, die Auswirkungen des eigenen Unternehmens auf die Umwelt nicht nur zu verstehen, sondern auch gezielte Maรnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu ergreifen. Den Schlรผssel zu einer aussagekrรคftigen Bilanz bildet eine fundierte Datengrundlage โ im Idealfall erfasst und dokumentiert in einem Integrierten Managementsystem IMS .
Doch wie beginnen? Welcher ist der erste Schritt, um den รถkologischen Fuรabdruck zu reduzieren? Was ist erforderlich, um die notwendigen Daten zu sammeln und zu organisieren? Und wie trรคgt dieser Prozess dazu bei, die Nachhaltigkeitsbemรผhungen innerhalb des Unternehmens zu stรคrken? In 5 + 1 Schritten gelangen Organisationen einfach und zuverlรคssig zu ihrer Treibhausgasbilanz.
Schritt 1: Methodengrundlage fรผr die eigene Treibhausgasbilanz wรคhlen
Zwar existiert kein rechtlich verbindlicher Standard fรผr die Berechnung der Treibhausgasemissionen. Dennoch hat sich unter den Methodenstandards das vom World Resource Institut entwickelte Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) als meistgenutzter Rahmen durchgesetzt. Das GHG Protocol definiert die Grundprinzipien der Relevanz, Vollstรคndigkeit, Konsistenz, Transparenz und Genauigkeit und lehnt sich dabei an Prinzipien finanzieller Rechnungslegung an. Doch auch falls die Wahl auf einen anderen Methodenansatz, wie z. B. Carbon Disclosure Project DCP oder die ISO 14064 fรคllt: Zur Identifizierung der wesentlichen Emissionsquellen einer Organisation ist die korrekte Erfassung, Abgrenzung und Kategorisierung direkter und indirekter Emissionsquellen von groรer Bedeutung. Die Erstellung einer Treibhausgasbilanz erfordert daher immer den Zugriff auf eine Vielzahl von Datenquellen innerhalb des Unternehmens.
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Schritt 2: Organisationsgrenzen und Berichtsgrenzen festlegen โ kontrollbezogen, finanziell, operativ
Um die Treibhausgasbilanz zu erstellen, ist es wichtig, zu Beginn den Untersuchungsbereich รผber die Organisationsgrenzen und die Berichtsgrenze festzulegen: Welche Teile einer Organisation oder eines Unternehmens sollen in die Analyse einbezogen und welche Treibhausgasemissionen genau erfasst werden?
Um ebendiesen Umfang der Treibhausgasbilanz festzulegen, finden neben dem kontrollbezogenen Ansatz auch der finanzielle oder operative Ansatz Anwendung:
โข Der kontrollbezogene Ansatz berรผcksichtigt 100 % der THG-Emissionen beziehungsweise Mengen, die aus den betrieblichen Ablรคufen resultieren, รผber welche das Unternehmen die Kontrolle hat. Das bedeutet: Alles, was das Unternehmen direkt beeinflussen kann, wird einbezogen.
โข Der finanzielle Ansatz bezieht sich auf Situationen, in denen ein Unternehmen eine finanzielle Beteiligung an einer Einrichtung hรคlt, die Treibhausgase emittiert oder entfernt.
โข Der operative Ansatz (auch: operative Kontrolle) bezieht sich darauf, ob das Unternehmen direkten Einfluss auf die emissionsverursachenden betrieblichen Ablรคufe hat.
Indem Nachhaltigkeitsteams diese Grenzen und Kontrollmรถglichkeiten klar festlegen, kรถnnen Unternehmen genau bestimmen, welche Emissionen sie fรผr ihre Treibhausgasbilanz erfassen mรผssen, um eine genaue und aussagekrรคftige Bilanz zu erstellen.
Schritt 3: Es โscopedโ im GHG Protocol
Beim Handling der Daten hilft es, diese in Kategorien zu organisieren, die spรคter einfach in ein Emissionsberechnungstool eingegeben werden kรถnnen. Um die Daten der Treibhausgasbilanz korrekt zu erfassen, unterteilen wir die freigesetzten Emissionen gemรคร dem GHG Protocol in drei Hauptbereiche:
- Scope 1: Direkte Treibhausgasemissionen aus Quellen, die sich im Besitz oder unter der direkten Kontrolle einer Organisation befinden ๏ z. B. Emissionen eigener Fahrzeuge oder Anlagen.
- Scope 2: Hier handelt es sich um indirekte Treibhausgasemissionen, welche durch die Nutzung leitungsgebundener Energie aus externen Bezugsquellen entstehen. ๏ z. B. Strom, den die Organisation von einem Energieversorger bezieht.
- Scope 3: Dieser Bereich umfasst alle anderen indirekten Treibhausgasemissionen, die vor- oder nachgelagert zu unternehmerischen Aktivitรคten entstehen, aber nicht direkt von der Organisation kontrolliert werden (kรถnnen). ๏ z. B. CO2-Ausstoร, der bei der Herstellung von eingekauften Produkten oder bei der Entsorgung von Abfallprodukten entsteht.
Durch diese Unterteilung lernen Organisationen genau verstehen, woher ihre Treibhausgasemissionen kommen und kรถnnen gezielt Maรnahmen ergreifen, um sie zu reduzieren.
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Schritt 4: Mit Daten die Basis fรผr eine aussagekrรคftige Treibhausgasbilanz schaffen
Auf Basis der Kategorien gilt es, eine Liste der Abteilungen und Aktivitรคten innerhalb der Organisation zu erstellen, die Treibhausgasemissionen verursachen oder beeinflussen, um so die relevanten Datenquellen und -speicherorte zu identifizieren. Neben den verschiedenen Abteilungen sind auch Buchungssysteme, Rechnungen, Verbrauchsdaten und weitere Quellen relevant. Um sicherzustellen, dass die notwendigen Daten erfasst und zur Verfรผgung gestellt werden, ist eine enge Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen fรผr Nachhaltigkeit, Finanzen, Einkauf, Betrieb und anderen Abteilungen entscheidend. Der Prozess der Datenerfassung und -verarbeitung will sorgfรคltig geplant und koordiniert sein: Nur wenn die erfassten Daten korrekt und konsistent, die Datenquellen sowie die Methoden zur Datenerfassung validiert sind, kann sichergestellt werden, dass die Treibhausgasbilanz genaue und aussagekrรคftige Informationen liefert.
Um den Prozess der Datenerfassung, -verarbeitung und -verwaltung zu vereinfachen, kann die Implementierung eines Datenmanagement-Systems oder einer Softwarelรถsung Sinn machen; eine einfache Exceltabelle reicht bei weniger komplexen Strukturen teils aus.
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Schritt 5: Rechnen (lassen)
Nachdem alle potenziellen THG-Quellen und Verbrauchsmengen erfasst wurden, gilt es, die daraus entstehenden THG-Emissionen zu ermitteln beziehungsweise zu quantifizieren. Die erfassten Daten in kWh, Nmยณ oder kg mรผssen รผber eine Messung (Analyse) oder Multiplikation mit festen Emissionsfaktoren aus validen Datenbanken in CO2-รquivalente umgerechnet werden. Zur Berechnung der THG-Emissionen werden geeignete und anerkannte sekundรคre Daten (Emissionsfaktoren) und Datenbanken ausfindig gemacht und genutzt.
Alternativ dazu kรถnnen die erfassten Daten in einen kostenlosen Emissionsrechner eingegeben werden (๏ z. B. ecocockpit, eine kostenfreie Lรถsung zur Ermittlung des CO2-Fuรabdruckes der Effizienz-Agentur NRW, welches mittlerweile auch von diversen รถffentlichen Beratungsagenturen im gesamten Bundesgebiet aufgegriffen wurde)
โ+1โ: Treibhausgasbilanz erstellt und abgehakt?
Nein! Integrieren Sie die Bilanz in den Nachhaltigkeitsbericht , kommunizieren und teilen Sie die Ergebnisse intern sowie extern. Das erhรถht nicht nur die Transparenz, sondern demonstriert wirksam die Bemรผhungen sowie Fortschritte bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Und dient so neben der Nachhaltigkeit auch dem eigenen Image.
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