Grundlagen: Was ist psychische Belastung am Arbeitsplatz?
Sensibilisierung für den Alltag:
Stress gehört zum Arbeitsleben dazu – in Maßen kann er sogar motivierend sein. Doch wenn Anspannung dauerhaft wird und die Regeneration ausbleibt, kann Stress krank machen. Umso wichtiger ist es, die Frühwarnzeichen zu erkennen – bei sich selbst und bei anderen.
Typische Symptome bei Mitarbeitenden und Führungskräften
Körperlich:
- Kopfschmerzen, Verspannungen, Schlafstörungen
- Herz-Kreislauf-Beschwerden
- Magen-Darm-Probleme
Psychisch:
- Gereiztheit, Stimmungsschwankungen
- Antriebslosigkeit oder Überaktivität
- Konzentrationsprobleme
Im Verhalten:
- Rückzug aus dem Team
- Nachlassende Leistung
- Häufige Fehlzeiten oder „Präsentismus“ (krank zur Arbeit kommen)
Die Stressampel: Grün – Gelb – Rot
Eine einfache Orientierung bietet die Stressampel:
- Grün = Normaler, gesunder Stress: herausfordernd, aber bewältigbar
- Gelb = Warnsignale: häufige Erschöpfung, innere Unruhe, steigender Druck
- Rot = Alarmstufe: dauerhafte Überlastung, körperliche Beschwerden, Rückzug, Zynismus – hier besteht dringender Handlungsbedarf
Versteckte Anzeichen im Arbeitsalltag
Nicht alle Signale sind offensichtlich. Manche zeigen sich subtil im Verhalten:
- Rückzug: Kolleg:innen beteiligen sich weniger, meiden Austausch
- Überengagement: Mitarbeitende übernehmen ständig zu viel, verzichten auf Pausen
- Zynismus: Abfällige Kommentare, Sarkasmus, emotionale Distanz zum Job
Gerade Führungskräfte sind gefährdet, weil sie häufig eigene Signale übergehen und sich stark über Leistung definieren.
Checkliste zur Selbstreflexion
Ein einfacher Selbsttest kann helfen, ins Gespräch zu kommen:
- Fühle ich mich regelmäßig erschöpft, auch nach dem Wochenende?
- Habe ich Schwierigkeiten, abends abzuschalten?
- Fällt mir die Konzentration schwerer als früher?
- Reagiere ich häufiger gereizt oder zynisch?
- Gehe ich seltener auf Kolleg:innen zu?
👉 Wer mehrere Fragen mit „Ja“ beantwortet, sollte genauer hinschauen – und im Zweifel aktiv Unterstützung suchen.
mib: Unterstützung bei der Früherkennung
Als mib-Team unterstützen wir Unternehmen nicht nur bei der Gefährdungsbeurteilung, sondern auch bei der Sensibilisierung für Frühwarnzeichen – z. B. durch Workshops, Info-Materialien und praxisnahe Tools wie Checklisten oder Poster fürs schwarze Brett.
Denn: Stressprävention funktioniert am besten, wenn alle im Unternehmen die Signale kennen – und wissen, wie man handeln kann.
Fazit
Stress wird dann gefährlich, wenn er chronisch wird und keine Erholung mehr stattfindet. Wer Frühwarnzeichen erkennt, kann rechtzeitig gegensteuern – bevor aus Druck Überlastung und Krankheit wird.
Teaser für den nächsten Beitrag:
👉 Die Rolle der Führungskraft: Haltung, Vorbild, Handlung.